Dachformen

Satteldächer

Das Satteldach ist eine der klassischsten Dachformen. Mit vielen Vorteilen überlebt diese Dachform auch die Architekturtrends des 20. Jahrhunderts. Konstruktiv ist das Satteldach entweder ein Sparren- oder ein Pfettendach. Durch die Variation des Dachwinkels ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Dachneigungen und Traufhöhen möglich.

Der einfache bauliche Aufbau und die große Stabilität sprechen auch heute noch für diese Dachform. Abhängig vom Dachwinkel haben die Dächer übrigens unterschiedliche Bezeichnungen: 

  • unter 30° Dachneigung spricht man vom "flachen Satteldach"
  • ab 45° spricht man vom "Neudeutschen Dach" oder vom "Winkeldach"
  • bei 60° (Gleichseitigkeit des Dachs) spricht man vom "Altfränkischen Dach" oder "Altfranzösischen Dach"
  • ab 62° spricht man vom "Gotischen Dach" oder "Altdeutschen Dach"

Vorteile:

  • günstige und einfache Herstellung der Dachform
  • zeitlos und klassisch
  • bei Flacher Neigung können die Räume im Dachgeschoss optimal genutzt werden
 

Pultdächer

Beim heute in Mode gekommenen Pultdach besteht das Dach nur aus einer Schräge. Pultdächer kommen eigentlich aus der Industrie. Vor allem Garagen und Lagerhallen wurden mit den geneigten Dächern abgedeckt. In den letzten Jahren setzten sich Pultdächer auch im Wohnbereich durch. Durch die asymmetrische Form wirken diese Dächer sehr modern.

Prinzipiell ist ein Pultdach ein "halbes Satteldach", das Dach besteht also nur aus einer Schräge. Die obere Kante nennt man auch hier First, die untere Kante Dachtraufe. Üblicherweise ist die Dachkonstruktion ein leicht geneigtes Sparrendach.

Beim versetzten Pultdach treffen sich zwei zueinander geneigte Dachflächen nicht in einem Dachfirst, sondern sind von der Höhe versetzt und können auch verschieden lang und unterschiedlich geneigt sein. Der Giebelstreifen zwischen den beiden oberen Dachenden lässt sich für ein Lichtband nutzen, um das oberste Stockwerk mit reichlich Tageslicht zu fluten.

Pultdächer, deren Dachtraufe in Richtung Süden zeigt, werden gerne für Photovoltaikanlagen genutzt, weil die solaren Energiegewinne hier besonders groß sind. Und so zeichnet diese Dachform heute vor allem Passivhäuser aus, deren Front der Sonne geöffnet. Denn unter dem Gesichtspunkt passiver Sonnenenergie-Nutzung bietet das Pultdach ein Optimum: dem kühlen Norden wird das Dach gezeigt, die Sonnenseite des Südens hat die volle Geschosshöhe Platz, um durch großzügige Verglasung viel Wärme ins Haus zu lassen.

Vorteile gegenüber Flachdächern:

  • das Dach kann mit Ziegeln gedeckt werden
  • Regenwasser fließt ab
  • ideal für Photovoltaik-Anlagen
 

Schleppdächer

Zieht man einen Teil des Daches über die Traufe hinunter, entsteht das Schleppdach. Insbesondere an Bauernhäusern hat sich diese Dachform über die Jahrhunderte bis heute gehalten. Entweder wird es von vorn herein als Teil des Hauptbaus geplant, beispielsweise als Vordach oder Eingangsbereich, oder nachträglich auf einen Anbau ausgeweitet.

Ein Schleppdach integriert Anbauten sehr harmonisch in den Hauptbau. Bei stumpfen Dachwinkeln kann in seltenen Fällen beim geschleppten Dach dieselbe Neigung beibehalten werden. In der Regel fällt die Neigung des Anbaudachs geringer aus, um eine ausreichende Traufhöhe zu erzielen.

Diese Dachform eignet sich gut, um ein Carport direkt ans Haus anzugliedern. Nur eine Seite des Carports muss dann befestigt werden, die andere wird ans Haus gestützt.

Vorteile:

  • praktische Erweiterung eines Satteldachs
  • Erweiterung des Wohnraums
  • einfache Herstellung, daher recht günstig